KI verbessert die Früherkennung von Brustkrebs
Künstliche Intelligenz bietet Radiologen smarte Unterstützung beim Brustkrebs-Screening
Bei Brustkrebs-Früherkennungsprogrammen wie dem in den Niederlanden fallen große Mengen an Mammographiedaten an. Radiologen müssen täglich Hunderte von Bildern präzise und oft unter Zeitdruck auswerten. Künstliche Intelligenz (KI) bietet Radiologen intelligente Unterstützung: „Es ist, als hätte man auf Knopfdruck einen zusätzlichen Kollegen“, sagt der Radiologe Ritse Mann vom Radboud University Medical Center, Nijmegen, Niederlande.
Fall-Score
Gerade bei solchen Punktezahlen sieht Mann ein großes Potenzial für Zeiteinsparungen, da das KI-Tool als erster „befundender Radiologe“ fungieren könnte. In Fällen mit einer sehr niedrigen Punktzahl könnte ein zweiter befundener Radiologe – wie es in vielen Brustkrebs-Früherkennungsprogrammen vorgeschrieben ist – überflüssig werden. Die Software scheint also vor allem beim Screening ein großes Potenzial zu haben. „Da das Screening immer präziser wird, kann bei gleicher Sensitivität bei mehr Frauen auf eine weitere Untersuchung im Krankenhaus verzichtet werden.“ KI kann also zu einer besseren Patientenversorgung beitragen. Laut Mann ist das, was KI leisten kann, aber weniger auf individueller, sondern eher auf institutioneller Ebene spürbar.

The radiologists at the breast clinic at Radboud University Medical Center evaluate a steady stream of images every week supported by Artificial Intelligence.
KI-gesteuerte Fallbewertung birgt großes Potenzial
Die Leistungsfähigkeit entspricht der eines guten Radiologen.
Dr. Dr. Ritse Mann, Leiter der Brustbildgebung am Radboud University Medical Center in Nijmegen, Niederlande.
Eine zweite Meinung auf Knopfdruck
AI beschleunigt die Tomosynthese-Auswertung
Dieser Mehraufwand wird durch den Einsatz der Entscheidungsunterstützung in der KI-Software teilweise kompensiert. Die Software sieht die Bilder wie ein virtueller Radiologe durch, wodurch menschliche Radiologen schneller arbeiten können – und zwar um 15 bis 20 Prozent schneller, wie verschiedene Studien gezeigt haben.[1] Radiologen haben so mehr Zeit für komplexere Fälle.

“AI is like having an additional colleague at the press of a button,” says radiologist Ritse Mann.
Künstliche Intelligenz aus der Sicht des Patienten
„Besonders beim Screening kann KI Kosten senken. Wenn die Software zum Beispiel anzeigt, dass bei einer Frau ein geringes Brustkrebsrisiko besteht, dann kann man überlegen, ob eine zweite Beurteilung durch einen echten Radiologen noch nötig ist. Aktuell sehen sich in jedem Fall immer zwei Radiologen jede Mammographie an. Hier liegt also großes Potenzial für die Einsparung von Personal.“ Außerdem könnte KI in der Lehre eingesetzt werden. Angehende Radiologen könnten Fälle befunden und dann ihre Ergebnisse mit dem vergleichen, was die Entscheidungshilfefunktion der Software liefert.
Weitere Informationen
Rodriguez-Ruiz A, Lång K, Gubern-Merida A, Broeders M, Gennaro G, Clauser P, Helbich T, et al. Stand-alone artificial intelligence for breast cancer detection in mammography: Comparison with 101 radiologists. J Natl Cancer Inst. 2019 Sep;111(9): 916–922. https://doi.org/10.1093/jnci/djy222
Rodriguez-Ruiz A, Krupinski E, Mordang J, Schilling K, Heywang-Kobrunner S, Sechopoulos I, et al. Detection of breast cancer using mammography: Impact of an Artificial Intelligence support system. Radiology. 2019 Feb;290(2), 305-314. https://doi.org/10.1148/radiol.2018181371
Rodriguez-Ruiz A, Lång K, Gubern-Merida A, Teuwen J, Broeders M, Gennaro G, Clauser P, et al. Can we reduce the workload of mammographic screening by automatic identification of normal exams with artificial intelligence? A feasibility study. Eur Radiol. 2019 Sep;29(9):4825-4832. https://doi.org/10.1007/s00330-019-06186-9
- Die hierin enthaltenen Aussagen basieren auf Ergebnissen, die von Siemens Healthineers Kunden in deren jeweiligen spezifischen Nutzungsumfeld erzielt wurden. Es ist zu beachten, dass es kein „typisches“ Krankenhaus gibt und die Resultate von verschiedenen Variablen abhängen (wie z.B. der Größe des Krankenhauses, des Behandlungsspektrums, dem Grad der IT Integration). Aus diesem Grunde ist nicht gewährleistet, dass andere Kunden dieselben Ergebnisse erzielen werden.